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Entgegen aller Gewohnheiten diesen Blogs gibt es tatsächlich einen Beitrag zum lesen (oder: Die Bilder sind noch nicht online).

Mein erster Triathlon: Karlsfelder Triathlon am 10.07.2016

Zahlen und Fakten unten, erst folgt der Bericht:

Heute, am 10.07.2016, war mein erster Triathlon auf der Volksdistanz (500m Schwimmen, 26km Radfahren und 5km Laufen), welcher in Karlsfeld bei Dachau stattfand.

Vorbereitung

Gestartet bin ich mit einer Vorbereitung von 21,9 Kilometer Schwimmen, 211 Kilometer Laufen  und 1818 Kilometer Radfahren. Das ist eigentlich eine ausreichende Vorbereitung. Eigentlich.. aber lest selbst 🙂

Ankunft und Check-In

Um 07:15 trafen wir uns in Karlsfeld am See, um anschließend gemeinsam zum Bike Check-In zu gehen. Nach dem Check-In richtet man seinen eigenen Platz in der Wechselzone ein. Die Wechselzone ist der Platz, auf dem man vom Schwimmen zum Radfahren wechselt (Helm aufsetzen, etc.) und anschließend vom Radfahren aufs Laufen wechselt (Laufschuhe anziehen). Hier nahm das Übel seinen Lauf, welches mich später noch begleiten sollte: Ich habe meine fertig gemischten ISO-Getränke vergessen. Also hieß es, Wasser mit Elektrolyte-Pulver im Aero-Trinksystem mischen. Nur kann man ein Aero-Trinksystem mit 2 nicht verschließbaren Öffnungen und verschiedenen kleinen Wasserkammern nicht wirklich so schütteln, dass sich das Pulver ordentlich vermischt.

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Fazit der Geschichte: Ich hatte Wasser, ein wenig mit Elektrolyte gemischtes Wasser und sonst gefühlt tausend kleine Pulver-Klümpchen im Trinksystem, die man beim Trinken mit dem Strohhalm aufsaugt. Richtig lecker, nicht. Die zweite Frechheit war die, dass Korbinian sein Wechselplatz einfach ganz vorne beim Ausgang der Wechselzone lag. Das bedeutet, dass er am aller schnellsten mit seinem Rad draußen bzw. beim laufen ist. Der ist aber auch immer ein Glückspilz 🙂

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Nachdem wir unsere Wechselplätze eingerichtet hatten, ging es erst kurz zum warm laufen und danach zum warm schwimmen im Wasser. Hier passierte mir gleich das nächste Dilemma. Um 10:30 Uhr war unser Start, um 10:25 habe ich es geschafft, den Zeitnahme-Chip, welcher mit einem Klettband um das Fußgelenk gebunden werden muss, im Wasser zu verlieren. Plötzlich war er weg, also bin ich erst einmal panisch zu den Organisatoren gerannt, was ich denn machen könne. Nichts, leider. Es gäbe keine Ersatz-Chips, ich solle doch aber einmal schauen, ob der Chip nicht oben auf dem Wasser schwimmt, was er anscheinend immer macht. Also wieder zum Wasser gerannt (4 Minuten bis zum Start) und Gott sei Dank, da war er wirklich. Angezogen, noch einmal geprüft und auf ging es zur Startlinie.

In meiner Startgruppe starteten 250 Starter gleichzeitig, da zwei Gruppen zusammengelegt wurden. Ich habe mich mit Absicht hinten rechts positioniert, da ich erst seit kurzem halbwegs im 2er-Zug (Atmung bei jedem zweiten Armzug, also auf der gleichen Seite – bei mir rechts) durchkraulen kann, aber dabei noch sehr langsam bin. Beim Massenstart im Schwimmen wollte ich vermeiden, dass ich die berühmten Schläge beim Schwimmen bekomme, von vorne die Füße der Schwimmer ins Gesicht und von Hinten die Hände vom Hintermann auf die Beine. Gerade hinsichtlich meiner Kontaktlinsen hatte ich da sehr Angst.

Startschuss.

Los ging es! Nach gefühlten 40 Sekunden das Wasser erreicht, da ich viele vorlassen wollte. Als ich im Wasser war, habe ich mich rechts gehalten und mit dem Schwimmen begonnen. Das lief die ersten 200m eigentlich auch ganz gut, eigentlich.. Denn beim 2er Zug schaffe ich es nun einmal traumhaft, einen Rechts-Drall zu haben. Beim ersten nach Vorne schauen war ich schon 15m zu weit nach rechts geschwommen und musste korrigieren. Und nochmal. Und noch einmal.. Das ganze sah dann in etwa so aus (rote Linie):

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Hat natürlich absolut unnötig Zeit gekostet, aber besser ging es einfach nicht. Beim rechten oberen roten Punkt war die Boje 1, um die man herum schwimmen musste. Und ab hier war die Schwimmsituation einfach nur grauenhaft. Bis auf wenige Ausnahmen musste ich ab hier nämlich Brust schwimmen. Ich hatte 3 Brust-Schwimmer vor mir, welche nebeneinander schwommen. Außen überholen unmöglich, da ich nicht so gut schwimme, dass ich das vom Tempo her hinbekam. Mitten durch ging aufgrund der Beinschläge beim Brustschwimmen eben auch nicht. Energiesparend und kraulend dahinter bleiben ging aber auch nicht, da ich beim Kraulen zu schnell war und die ganze Zeit aufgeschwommen wäre. Also ergab ich mich meinem Schicksal und bliebt dahinter, teils brustschwimmend, teils hundepaddelnd (kein Witz)..

Nach 12:37 Minuten endlich aus dem Wasser raus, ging es einen kleinen Hügel hoch zur Wechselzone. Hier lief alles optimal. Laufend, nicht gehend, ging es zur Reihe K, Mitte schwarzes Rad, Brille und Badehaupe absetzen, Schuhe an, Sonnenbrille auf, Helm an, Nummerband umgebunden und los ging es. Oder eben auch nicht, man musste das Rad erst einmal 100m schieben, bevor man aufsteigen konnte. Die kamen mir eher vor wie 1000m. Aber gut, endlich aufs Rad drauf und losgefahren.

Der erste Schock kam sofort und sitzt immer noch tief. Der erste Blick auf die Herzfrequenz -> 193. Ach du Kacke, voll am Anschlag. Das hatte ich zwar beim Schwimmen schon befürchtet, aber nicht gehofft. Das Schwimmen hat mich deutlich mehr mitgenommen als ich gedacht hätte, obwohl ich wirklich versucht habe, nicht zu schnell zu schwimmen. Hilft nichts, weiter gings. Erst leicht schattig durch Karlsfeld und dann auf die B471. Hier bin ich eigentlich nur auf dem Auflieger gefahren, auch wenn die Schultern vom Schwimmen sehr geschmerzt haben. Auf der Fenix hatte ich nur meine Herzfrequenz angezeigt, keine Geschwindigkeit oder Distanz. Die Herzfrequenz wollte anfangs einfach nicht unter 185 gehen, also noch mehr Tempo rausnehmen. Eingependelt habe ich mich dann bei 170-177, was zwar weit über Plan (max 165) lag, aber in dem Moment noch ok war. Ich war stetig hin und her gerissen, auf dem Rad mehr Tempo zu machen, hab das aber mit dem Gedanken an den noch folgenden Lauf gelassen. Vom Gefühl her wurde ich weniger überholt als das ich überholt habe. Für den Wettkampf ist das natürlich vollkommen unwichtig, psychologisch ist es aber gut. Ganz und gar nicht gut war meine Essens- und Trinkversorgung. 1 Gel hatte ich irgendwo verloren, das andere ist mir beim aufmachen zur Hälfte über die ganze Hand gelaufen. Also gabs nur ein halbes Gel zum Essen, den Rest durfte ich die übrige Fahrt über in den Händen verreiben. Nicht so geil. Ganz und gar nicht geil war auch das Trinken. Die anfangs erwähnten Pulverklümpchen kamen nun immer stückweise mit hoch, was so unglaublich widerlich war, dass ich mehrmals überlegt habe einfach gar nichts mehr zu trinken. Die Hitze hat dann wieder zur Vernunft geführt und ich hab es – angeekelt – dann doch getan. Also weiterfahren. Die ersten 22km waren geschafft und endlich ging es die schöne schattige Straße zurück. Denkste, nicht bei mir. Nach der Abfahrt der B471 ist es tatsächlich passiert. Kette raus. Scheisse. Also rechts ran, Kette richten und weiter gehts. Das hat mich vielleicht nur 40-50 Sekunden gekostet, aber gerade bei so einer kurzen Raddistanz ist das echt übel.

Nichts desto trotz: Radfahrt überstanden, der nächste Wechsel lief auch sehr gut. Alles abgesetzt vom Rad, Laufschuhe an und los ging es. Hier habe ich das erste Mal gemerkt, wie unglaublich heiss es eigentlich ist. Der nervige Rückenwind, der jetzt sehnlichst herbeigewünscht wurde, blieb natürlich aus. Stattdessen meldete sich mein Magen und wollte rebellieren: Nie wieder Elektrolytepulver-Klümpchen. Ab Lauf KM1 war es einfach nur noch schlimm. Ich hatte gut Luft, die Beine taten gar nicht weh und waren sehr frisch, aber aufgrund des ekelhaften Geschmacks im Mund hatte ich ein richtig flaues Gefühl im Magen. Und damit meine ich nicht wirklich flau. Damit meine ich Magensäure schon oben im Hals am Anschlag. Und das hat mich sehr geärgert. Mein Puls war bei 179 im Durchschnitt, das hatte ich geübt und das war vollkommen ok so. Laut Plan wäre ich den Puls bis KM3 gelaufen und die restlichen 2km dann bis ich nicht mehr kann (also sowas bei 188-193). Das ging halt einfach nicht, ich hab wirklich mehr als 5 mal überlegt ob ich eben ins Gebüsch rennen soll um mich zu übergeben. Viel geholfen hat da das Wetter auch nicht, Laufen ohne Schatten neben einem Feld, über dem die Luft flimmerte..

Auf den letzten 1,5km hat mich dann Simon eingeholt mit den Worten „man ich bin voll am Arsch“. So sah er auch aus, aber ich hab mich auch schon beim Laufen wahnsinnig über ihn gefreut. Nicht nur weil er deutlich weniger trainiert hat als ich und dann so eine gute Leistung geliefert hat, sondern weil er wirklich bis zum Limit geht. Das habe ich heute nicht getan. Den Zieleinlauf ist er dann auch durchgesprintet (toi toi toi), ich bin mehr oder weniger konstant durchgelaufen, einmal aus Angst vor dem Erbrechen wenn ich Gas gebe und weil ich in dem Moment auch keinen Sinn darin mehr gesehen habe. Ich wollte lieber noch die ganzen tollen Zuschauer und die Stimmung, das ganze Applaudieren und so, genießen. Und natürlich auch gut fürs Foto aussehen, hihi!

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Letztendlich bin ich mehr oder weniger zufrieden mit meiner Leistung. Es war ein sehr warmer (ok, eigentlich war es unglaublich heiss, untertreiben wir mal nicht), aber auch sehr schöner Tag. Sport mit Freunden ist atemberaubend und viel schöner als alleine, das habe ich wieder gemerkt. Ich habe beim Wettkampf heute deutlich mehr gelitten als dass ich es genossen habe und während des Triathlons habe ich schon ein wenig damit abgeschlossen, das Ganze noch einmal zu machen. Aber im Nachhinein, ja doch, da muss noch einer!

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Fazit: Nicht die Leistung gebracht, die gegangen wäre. Trotzdem nicht enttäuscht, sondern glücklich über den wunderschönen Tag. Und das Highlight zum Schluss: Der Sprecher hat dann unseren Gruppennamen laut vorgelesen und gelobt, wie gut er sei: Team Prinzenrollen statt Sixpack, yeah!

Racepedia Urkunde

karlstria

Ergibt folgende Geschwindigkeiten:

  • Schimmen: 500m in 12:37 ergibt einen Schnitt von 2:28min / 100m
  • Radfahren: 26km in 47:58 ergibt einen Schnitt von 32,43 km/h
  • Laufen: 5km in 27:54 ergibt einen Schnitt von 5:35min / km


Und was kommt als nächstes:

Vielleicht der Triathlon an der Ruderregatte. Ganz sicher aber der Halbmarathon Ende September, da bin ich schon angemeldet!